Monitoring für Klimaschutzmaßnahmen ist online

In den letzten Monaten haben wir an einer Webseite gearbeitet, auf der ihr euch über Dresden´s Fortschritte beim Klimaschutz informieren können. Wir präsentieren stolz: Das Klimamonitoring für Dresden.

Auf der Website https://monitoring.localzero.net/dresden machen wir lokale Erfolge sowie bestehende Herausforderungen im Klimaschutz transparent. Hierfür berichten wir über den Stand ausgewählter Maßnahmen, welche in unseren Augen besonders wichtig sind, um die Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Aktuell könnt ihr euch bereits über die Transformation der Fernwärme in Dresden informieren, die bisher nur zu 1 % aus erneuerbaren Energien stammt. Auch die Nutzung fossiler Brennstoffe in vielen Haushalten ohne Fernwärmeanschluss und das enorme Potenzial für solare Stromerzeugung werden dargestellt.

Unser Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zu fördern und sicherzustellen, dass Dresden seinen Kurs in Richtung 1,5° C-Kompatibilität beibehält, wie es im erfolgreichen Bürgerbegehren von 2022 festgelegt wurde. Mit dem Monitoring wollen wir sowohl positive Entwicklungen im Klimaschutz aufzeigen als auch auf Missstände hinweisen und das Interesse an Klimaschutzmaßnahmen innerhalb der Bevölkerung wecken. Unser Ziel ist es, eine Basis für eine sachorientierte und fundierte Diskussionskultur zu schaffen. Als konstruktive Gesprächspartner für den Stadtrat und die Stadtverwaltung möchten wir einen offenen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft ermöglichen.

Der Aufbau der Webseite erfolgt in Zusammenarbeit mit GermanZero und LocalZero-Gruppen in anderen Städten. In den kommenden Monaten werden wir noch viele weitere Handlungsfelder analysieren und in unser Monitoring aufnehmen.

Unser Plan für 2024 steht fest

Es gibt viel zu tun und noch mehr Ideen, aber leider nur begrenzt Zeit. Daher haben wir in einem internen Strategietreffen unsere unsere Ziele und Aufgaben für 2024 ausgearbeitet. Hier sind die wichtigsten Themen:


1) Sobald das Klimaschutzkonzept (IEK) veröffentlich wird, nehmen wir dieses genau unter die Lupe. Zudem wollen wir auch weiterhin mit den Verantwortlichen im Austausch bleiben und uns noch mehr vernetzten.


2) Wir arbeiten intensiv an der Weiterentwicklung eines eigenen Monitoring-Tools mit dem ihr zukünftig konkrete Klimaschutz-Maßnahmen der Stadt mitverfolgen könnt.


3) Wir bleiben dran an der Gründung eines Klimabeirates und wir haben uns vorgenommen darin einen Sitz zu bekommen, damit wir die Entwicklung zu einer klimaneutralen Stadt direkt in einem offiziellen Gremium vertreten können.


Dazu kommen noch viele andere Projekte, wie z. B. Veranstaltungen zur Begleitung der Kommunalwahl bis zum Sommer. Du willst auch dabei sein und das Thema Klimaschutz in Dresden voranbringen? Komm zu unseren Treffen, lerne Möglichkeiten deiner Mitarbeit kennen oder unterstütze uns gern mit deiner Spende. 

Jahresrückblick 2023

Was DresdenZero im vergangenen Jahr bewegt und geleistet hat, erfahrt ihr in diesem Artikel. Es viel los gewesen!

Wie ihr wisst, war unser Bürgerbegehren erfolgreich. Der Stadtrat hat daraufhin am 15.12.2022 beschlossen, 2035 als Zieljahr im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept festzuschreiben und die Maßnahmen zu konkretisieren. Darauf waren wir alle sehr stolz und danach – zugegeben – auch etwas erschöpft.

Nach einer mehrmonatigen Pause haben sich im Frühsommer letzten Jahres drei Leute wieder zusammengefunden, um DresdenZero wiederzubeleben. Denn der von uns erkämpfte Stadtratsbeschluss muss nun auch umgesetzt werden und davon merken wir bislang zu wenig. Die Überarbeitung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes lässt leider weiter auf sich warten.

Die ersten Erfolge im zweiten Halbjahr 2023 haben nicht lange auf sich warten lassen und uns neu motiviert. So konnte ein dauerhafter Sitz im Mobi-Dialog erreicht werden, einem offiziellen Gremium der Stadtverwaltung zur Entwicklung eines neuen Mobilitätskonzeptes. Zur Gründung eines Klimabeirates, der den Stadtrat zukünftig themenbezogen beraten soll, konnte DresdenZero den Satzungsentwurf prüfen, kommentieren und vor dem Ausschuss für Umwelt & Klima dazu sprechen. Der Dezember stand dann ganz im Zeichen der Prüfung des Dekarbonisierungskonzeptes der SachsenEnergie AG, die für die gesamte Strom-, Fernwärme- und Gasversorgung Dresdens verantwortlich ist und einem erneuten Redeauftritt vor dem Stadtrat zu diesem Thema. Unser anspruchsvollstes Projekt ist derzeit die Entwicklung eines webbasierten Monitoring-Tools zur Darstellung von CO2 Einsparungen in Dresden. Gleichzeitig haben wir uns zum Ziel gesetzt, Events für die Stadtbevölkerung durchzuführen, um diese für Klimaschutzmaßnahmen zu motivieren und ein breiteres Verständnis aufzubauen.

Der Neustart von DresdenZero war dabei auch ein Generationenwechsel. Denn viele, die sich in der ersten Phase von DresdenZero engagiert haben, können dies aus beruflichen oder privaten Gründen nicht mehr leisten. Wir suchen weiterhin Unterstützung im Marketing, bei den Finanzen und im Verwaltungsrecht. Aber auch das Team „Aktionen & Engagement“ sowie das Team „Fachexpertise & Politische Arbeit“ kann umso mehr leisten, je mehr Mitarbeitende es gibt. Lest hier mehr, schreibt uns an und schaut auf unseren Montags-Treffen vorbei. Ihr seid herzlich willkommen!

Auch in 2024 wollen wieder vieles bewegen und voranbringen. Seid gespannt und folgt uns auf Instagram, um über unsere Projekte und Aktivitäten auf dem Laufenden zu bleiben.

SachsenEnergie ignoriert Beschluss

Vor genau einem Jahr hat der Stadtrat das Bürgerbegehren für ein „Klimaneutrales Dresden bis 2035“ angenommen und beschlossen das Klimaschutzkonzept zu überarbeiten. Doch statt Geburtstagsfreude gibt es heute schlechte Nachrichten.

Ein zentrales Element für eine klimaneutrale Stadt ist die CO2-freie Energieversorgung (Strom, Heizung, etc.). Leider hat der Stadtrat gestern das Dekarbonisierungskonzept der SachsenEnergie AG angenommen, welches das gesamte Klimaneutralitätsziel von Dresden in Frage stellt. Das Konzept sieht eine Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung bis 2045 vor, was den eigentlichen Zielhorizont um 10 Jahre hinausschiebt. Zum anderen verlässt es sich zu großen Teilen auf den Einsatz von Wasserstoff, der bisher nur in geringen Mengen und zu hohen Preisen hergestellt werden kann. Und schließlich finden sich in dem Konzept Versorgungsquellen, wie die Verbrennung von Müll zur Wärmegewinnung, die sehr klimaschädlich sind und umfangreich reduziert werden müssten. Wir haben ausdrücklich auf die Schwachstellen und Zieljahreskonflikte des Dekarbonisierungskonzeptes aufmerksam gemacht, in dem wir gestern vor dem Stadtrat dazu gesprochen haben und eine Pressemitteilung mit weiteren Initiativen veröffentlicht haben. Trotzdem wurde das Konzept angenommen.

Für den heutigen Geburtstag des Bürgerbegehrens hätten wir gerne den Dresdner:innen bessere Nachrichten überbracht. Wer sich weiter informieren will, kann folgende Links nutzen:

Videoaufzeichnung der Stadtratssitzung (TOP 14 beginnt bei 4:39 h; Unser Beitrag beginnt direkt nach der Einleitungsrede.):

https://www.dresden.de/de/rathaus/politik/stadtrat/stadtratssitzung-live3.php?pk_kwd=livestream

Gültigkeit des Bürgerbegehrens von der Stadt Dresden bestätigt.

Unsere Stimmzettel wurden von der Stadtverwaltung ausgezählt: Mit 24.633 Unterschriften konnten wir das erforderliche Quorum von 21.613 Unterschriften deutlich übertreffen.

Die Dresdner Stadtverwaltung hat daraufhin eine Beschlussempfehlung für den Stadtrat veröffentlicht und übernimmt dabei vollständig unsere Forderung, dass die Klimaneutralität bis 2035 in einem neuen Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept festgeschrieben werden soll.

Das ist ein fantastischer Erfolg für den Dresdner Klimaschutz. Die größte Hürde ist damit genommen, nun gilt es abzuwarten, wie der Stadtrat am 15. Dezember 2022 über unser Anliegen entscheiden wird. Er kann die Forderung sofort annehmen oder einen Bürgerentscheid verlangen. Es bleibt also spannend.

Erfolgreicher Abschluss des Bürgerbegehrens

Am 23. Juni haben wir 17 Ordner mit euren Unterschriften persönlich an den Bürgermeister, Herrn Hilbert, übergeben. 31.000 Unterschriften konnten wir bis zum Ende des Bürgerbegehrens sammeln und damit 9.000 mehr als rechnerisch notwendig sind. Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass das Bürgerbegehren erfolgreich ist. Offiziell muss dies erst durch die Stadtverwaltung bestätigt werden, die in den kommenden Wochen die Unterschrift jedes Wählers auf ihre Gültigkeit prüfen muss.

Eineinhalb Jahre Arbeit in denen Hunderte ehrenamtliche Mitarbeiter-, Helfer- und Helfers-Helfer:innen unzählige Aufgaben zu meistern hatten, haben dieses Projekt möglich gemacht.

Aber wir alleine wären wir natürlich Nichts ohne euch: unsere Unterschreiber:innen. Danke ♥

Wie geht es nun weiter?

Sobald das Bürgerbegehren offiziell abgeschlossen ist, hoffen wir darauf, dass der Stadtrat aktiv wird und das „Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept“ (IEK) überarbeitet, damit darin konkrete Maßnahmen zur Erreichung von Klimaneutralität bis 2035 festgelegt werden. Wenn der Stadtrat dies nicht tut, wird in den kommenden Monaten ein Bürgerentscheid durchgeführt. Bei einem Bürgerentscheid müssen alle Wahlberechtigungen an einem festgelegten Wahltag über das Begehren abstimmen. Der Wahlablauf ist der gleiche, wie bei einer offiziellen Kommunalwahl. Wir hoffen jedoch, dass der Stadtrat bereits durch das Bürgerbegehren, den Handlungswunsch der Bürger anerkennt.

Rückblick auf die Klimakonferenz COP26

Vom 31. Oktober bis 12. November 2021 fand die 26. internationale UN-Klimakonferenz in Glasgow statt. Die sogenannte COP26 gilt »als die wichtigste Konferenz seit Paris 2015« [Rixa Schwarz, Germanwatch]. Die in der Abschlusserklärung festgehaltenen Ergebnisse1 ist für manche „ein wichtiger Erfolg“, für andere aber „eine herbe Enttäuschung mit vielen Lücken“ [Carl-Friedrich Schleussner].

Dieser Artikel soll kurz mehrere der diskutierten Punkte beleuchten. Dazu gehörten das 1,5-Grad-Ziel, Ergänzungen des Pariser Abkommens und Finanzierungsfragen

1,5-Grad-Ziel

Zur Erreichung des Klimaziels der Netto-Null-Emissionen waren verschiedene Maßnahmen im Gespräch, z.B. der Ausstieg aus fossilen Energieträgern, Ausbau von erneuerbaren Energien, Stopp der Abholzung der Regenwäldern und Aufforstung. Allerdings waren die Zusagen wichtiger Staaten leider unzureichend, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, und konkrete Formulierung blieben aus.

Als wichtiger Erfolg gilt aber die Einigung auf eine globale Verpflichtung zur Reduzierung der Methanemissionen („Global Methane Pledge“)2.

Ergänzungen des Pariser Abkommens

Außerdem ist es gelungen, einige noch ausstehende Regelungen des Pariser Abkommens zu verabschieden3. Zu diesen bisherigen Unklarheiten gehörte unter anderem der Artikel 6, welcher den teilhabenden Staaten erlaubt, sich Maßnahmen, die sie in anderen Ländern veranlassen, auf ihre eigenen nationalen Klimaziele zuzuschreiben (Nationally Determined Contributions, NDC)4. Hierbei wurde kritisiert, dass sich letztlich eventuell beide Staaten dieselben Maßnahmen anrechnen5. Ein Ergebnis der COP26 war nun, dieses Verfahren mit deutlich mehr Transparenz zu versehen.

Finanzierungsfragen

Für die Bereitstellung von100 Milliarden US-Dollar an Entwicklungsländer blieben wiederum Zusagen von entscheidenden Akteuren aus, obwohl für die Beseitigung von Klimaschäden besonders in diesen Erdteilen hohe Beträge nötig sind. Auch zur Finanzierung von Maßnahmen gegen Klimaerwärmung konnten keine einheitlichen Regelungen aufgestellt werden5.

Fazit

Zur Einhaltung des Klima-Ziels reichen die Absprachen der COP26 nicht aus. Es muss also jedes Land individuell effektive Maßnahmen umsetzen und schnell konkrete Programme entwickeln.

Mit dem Bürgerbegehren für ein klimaneutrales Dresden bis 2035 treibt DresdenZero treibt genau diese Forderungen an! Unterstützen auch Sie die Bestrebungen für konkrete lokale Klimaschutzprogramme – geben Sie Ihre Stimme ab – Unterschreiben Sie jetzt!

1https://unfccc.int/process-and-meetings/conferences/glasgow-climate-change-conference-october-november-2021/outcomes-of-the-glasgow-climate-change-conference

2https://www.consilium.europa.eu/de/policies/climate-change/paris-agreement/cop26/

3https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/weltklimakonferenz-cop26-wie-bewerten-wissenschaftler-den-pakt-von-glasgow-a-d69e66fe-115e-4e16-b4a2-7bc509a96808

4https://unfccc.int/process-and-meetings/the-paris-agreement/nationally-determined-contributions-ndcs/nationally-determined-contributions-ndcs

5https://germanwatch.org/de/21167

100 x 100 Challenge gestartet

Seit Juni sammeln wir nun schon fleißig Unterschriften, damit Dresden bis 2035 klimaneutral wird. Mittlerweile ist eine beträchtliche Anzahl zusammengekommen. Nun müssen wir aber nochmal eine Schippe drauflegen, damit pünktlich zur Oberbürgermeister:innenwahl ein Bürgerentscheid stattfinden kann. Dafür wollen wir bis Ende Februar die 30.000 Unterschriften voll machen. Um das zu erreichen, haben wir die 100 x 100 Challenge gestartet. Wir brauchen nämlich 100 Menschen die jeweils 100 Unterschriften sammeln. Mit diesen 10.000 Unterschriften wird unser Bürgerbegehren erfolgreich sein.

100 Unterschriften? Das hört sich erst einmal super viel an. Aber 100 Unterschriften würde bedeuten, ab jetzt jeden Tag eine einzige Unterschrift zu sammeln. Die Erfahrung zeigt außerdem, dass in einer Stunde gut 20 Unterschriften möglich sind, so dass bis Ende Februar ein Zeitaufwand von gerade mal fünf Stunden nötig wäre.

Wer kann daran teilnehmen? Alle, die sich aktiv am Umwelt- und Klimaschutz beteiligen wollen, damit Dresden zukunftsfähig und lebenswerter wird. Und für alle, die 100 Unterschriften gesammelt haben, gibt es neben einem Zertifikat, welches die ehrenamtliche Hilfe in unserem Projekt bescheinigt, überdies noch eine Überraschung.

Aber wie komme ich an 100 Unterschriften:

  • Komm zu einer von uns organisieren Sammelaktion. Ankündigungen und Eckdaten findest du hier.
  • Versuche Menschen in Deinem privaten Umfeld von unserem Bürgerbegehren zu begeistern. Erzähle davon z. B. Deiner WG oder Familie, sprich Menschen auf Arbeit, in der Uni/Berufsschule an.
  • Hänge Listen/Plakate in Deinem Treppenhaus oder bei der nächsten Party auf.
  • Stelle selbst eine Sammelaktion auf die Beine oder schreibe uns Ideen, wo sich das Sammeln lohnen würde.
  • Hab am besten immer ein paar Listen dabei, sodass Du Menschen in Deinem Umfeld einfach unterschreiben lassen bzw. ihnen Listen mitgeben kannst.

Was muss ich sonst beachten:

  • Bitte schreibe auf Deine ausgefüllten Listen Deinen Namen. Achte auch bei selbst organisierten Sammelaktionen darauf, dass andere Sammler:innen ihren Namen auf ihren Listen vermerken.
  • Unterschreibende Personen müssen min. 18 Jahre alt sein und ihren Hauptwohnsitz in Dresden haben.
  • Die Adresse muss in jeder Zeile vollständig ausgeschrieben werden. „Gänsefüßchen“ sind nicht gültig!
  • Bitte gib Deine Listen zeitnah ab.

Prima, wenn Du mitmachst! Zusammen schaffen wir bis Ende Februar die 10.000!

TU Dresden auf dem Weg zur Klimaneutralität

In den vergangen Jahren haben sich in Deutschland einige Universitäten auf den Weg zur Klimaneutralität begeben. Vorreiter war hier die Leuphana-Universität in Lüneburg, gefolgt sind mittlerweile u. a. die Universität Kiel und die Hochschule für Technik Stuttgart. Auch die TU Dresden hat bereits Erfolge hinsichtlich Klimaschutz und Nachhaltigkeit vorzuweisen, auch wenn das Ziel der Klimaneutralität noch nicht gefasst wurde. „Klimaneutralität“ ist dabei nur zu erreichen, wenn viele Handlungsfelder bearbeitet und ggf. verändert werden. Eine zentrale Stellschraube ist dabei der Energieverbrauch für Strom und Wärme.

Die Technische Universität als Forschungs- und Bildungseinrichtung ist die größte Arbeitgeberin der Stadt Dresden. Ihr Stromverbrauch ist die letzten Jahre immer weiter gestiegen – 2019 waren es 67.228 MWh. Durch einen besseren Energiemix konnte der CO2-Ausstoß trotzdem gesenkt werden. Und es wird noch besser. Ab 2023 wird die Uni ihren Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien beziehen wird. Die TU Dresden ist eine von ca. 1400 Liegenschaften, welche vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) bewirtschaftet werden. Zwei regional ansässige Unternehmen versorgen ab 2023 die rund 2500 Abnahmestellen mit Ökostrom. Durch die Umstellung auf ausschließlich grüne Energie können laut SIB insgesamt jährlich rund 100.000 Tonnen CO2 vermieden werden.

Doch das reicht noch nicht aus. Verschiedene Maßnahmen laufen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. 2020 wurde das Projekt Camper-Move der TUD ((CAMPusEnergieverbrauchsReduktion: Maßnahmen zur energetischen Optimierung für eine ressourcenschonende VerbrauchsEntwicklung“) ins Leben gerufen, um sich ausschließlich diesem Thema zu widmen. Das Projekt beschäftigt sich mit dem Energieverbrauch der Universität, den damit verbundenen Kosten und der Frage, wie der Campus energieeffizienter werden kann.

Klimaneutralität und Nachhaltigkeit sind nicht nur in Bezug auf den Energiebedarf wichtig. Diese Themen betreffen jede Institution und jedes Handlungsfeld im universitären Kontext. So könnten z. B. Mensen zunehmend auf ein vegetarisches und veganes Angebot umstellen. Berliner Mensen reduzieren seit diesem Jahr ihren Fleischanteil auf 4%. Auch in Göttingen gibt es mittlerweile eine Mensa, die ausschließlich vegetarisch/vegan kocht. Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld ist die dienstliche Mobilität, da die globale Vernetzung eine große Rolle im wissenschaftlichen Bereich spielt. Um mobilitätsbezogene Emissionen gering zu halten, könnten zunehmend virtuelle Kommunikationsformen genutzt werden, wie z. B. am Umwelt-Campus Birkenfeld in Trier. Dies hilft auch, den wissenschaftlichen Austausch inklusiver zu gestalten und für alle zugänglich zu machen.

Es wird deutlich: Das Spektrum der Handlungsmöglichkeiten auch für die TU Dresden ist groß.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich die TU Umweltinitiative Tuuwi mit allen Themen rund um Nachhaltigkeit, Klima und Umwelt an unserer Uni. Gemeinsam mit Students For Future wurde in diesem Jahr ein Green Office gegründet. Es ist Anlaufstelle für Studierende als auch Mitarbeitende, setzt eigene Ideen und Projekte um, unterstützt und vernetzt engagierte Akteur:innen im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit. Das Green Office ist eine offizielle Organisationseinheit der Uni und wird von dieser finanziert und auch mit weiteren Ressourcen unterstützt. Auch die AG Klimaschutzstrategie vom Dezernat Gebäudemanagement beschäftigt sich mit dem Thema Klimaneutralität und entwirft gerade ein erstes Konzept, wie dieses Ziel erreicht werden kann.

Es geht dabei darum, Entwicklungspfade, Fragen und Maßnahmen der TU in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln und später auch ein realistisches Datum dafür festzulegen

Sämtliche umweltrelevanten Entwicklungen der TU Dresden, wie und was umgesetzt wurde, konkrete Kennzahlen und aktuelle Forschungsergebnisse werden im jährlichen Umweltbericht veröffentlicht. Einzelziele und Maßnahmen für das Folgejahr können im aktuellen Umweltprogramm nachgelesen werden.

Auch wir sind regelmäßig auf dem Campus der TU Dresden unterwegs. In erster Linie um Unterschriften für unser Bürgerbegehren zu sammeln. Aber natürlich auch, um eure Fragen zu beantworten und mit euch ins Gespräch zu kommen. Alle Termine findet ihr hier. Und noch ein Tipp. Wer mehr über das Thema Klimaneutralität Dresdens und die Rolle der TU erfahren will, der ist herzlich zur Podiumsdiskussion am 20.12.21 im Dülfer-Saal der TUD eingeladen. Zum Thema „Klimaneutral bis 2035? – Welchen Beitrag müssen die Stadt Dresden als Kommune und die TU Dresden als Bildungseinrichtung und größte Arbeitgeberin in der Stadt leisten?“ werden Podiumsgäste aus verschiedene Bereichen, Akteur:innen der Uni, der Stadt Dresden und der Gründer unsere Initiative Prof. Dr. med Christoph Röllig zu Wort kommen.


Zentraler Klimastreik am 22.10.21

Es wird weiter demonstriert – diesmal in Berlin. Nächste Woche ist es soweit. Zusammen mit Fridays For Future gehen wir wieder auf die Straße. Vor dem Brandenburger Tor (!) in Berlin wollen sich tausende Menschen treffen.

Und wie der letzte Streik gezeigt hat – es werden immer mehr. Ganze Schulklassen oder Firmen, Eltern und Großeltern mit ihren Enkel:innen. Sie alle werden eine Klimakoalition fordern. Die politischen Entscheidungen der nächsten vier Jahre sind eklatant wichtig, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens einhalten zu können. Konsequente und umfassende Maßnahmen, um unsere Klima zu schützen, müssen im Koalitionsvertrag festgeschrieben werden.

Nachdem am 24. September, zwei Tage vor der Bundestagswahl, 620000 Menschen in über 470 Orten Deutschlands auf der Straße waren, um noch einmal ein eindringliches Signal an die Politik und alle Wahlbeteiligten zu senden, dass die nächsten Jahre richtungsweisend im Kampf gegen die Klimakrise sind, muss jetzt ein noch deutlicheres Signal an die Verhandlungstische der Koalition gehen.

Auch DresdenZero wird dabei sein. Und wir werden wieder fleißig sammeln. Allein beim letzten Klimastreik sind über 2500 Unterschriften zusammengekommen, die uns unserem Ziel ein großes Stück vorangebracht haben: Dresdens Klimaneutralität bis 2035. Herzlichen Dank für die spontane Unterstützung vieler lieber Menschen und Initiativen, wie FFF, Health4Future, BUND, Tuuwi…!

Also auf nach Berlin! Für eine gerechte Welt ohne Klimakrise! Fridays For Future organisiert wie immer Busse, um problemlos anreisen zu können. Tickets und alle nötigen Infos findest du hier.