SachsenEnergie ignoriert Beschluss

Vor genau einem Jahr hat der Stadtrat das Bürgerbegehren für ein „Klimaneutrales Dresden bis 2035“ angenommen und beschlossen das Klimaschutzkonzept zu überarbeiten. Doch statt Geburtstagsfreude gibt es heute schlechte Nachrichten.

Ein zentrales Element für eine klimaneutrale Stadt ist die CO2-freie Energieversorgung (Strom, Heizung, etc.). Leider hat der Stadtrat gestern das Dekarbonisierungskonzept der SachsenEnergie AG angenommen, welches das gesamte Klimaneutralitätsziel von Dresden in Frage stellt. Das Konzept sieht eine Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung bis 2045 vor, was den eigentlichen Zielhorizont um 10 Jahre hinausschiebt. Zum anderen verlässt es sich zu großen Teilen auf den Einsatz von Wasserstoff, der bisher nur in geringen Mengen und zu hohen Preisen hergestellt werden kann. Und schließlich finden sich in dem Konzept Versorgungsquellen, wie die Verbrennung von Müll zur Wärmegewinnung, die sehr klimaschädlich sind und umfangreich reduziert werden müssten. Wir haben ausdrücklich auf die Schwachstellen und Zieljahreskonflikte des Dekarbonisierungskonzeptes aufmerksam gemacht, in dem wir gestern vor dem Stadtrat dazu gesprochen haben und eine Pressemitteilung mit weiteren Initiativen veröffentlicht haben. Trotzdem wurde das Konzept angenommen.

Für den heutigen Geburtstag des Bürgerbegehrens hätten wir gerne den Dresdner:innen bessere Nachrichten überbracht. Wer sich weiter informieren will, kann folgende Links nutzen:

Videoaufzeichnung der Stadtratssitzung (TOP 14 beginnt bei 4:39 h; Unser Beitrag beginnt direkt nach der Einleitungsrede.):

https://www.dresden.de/de/rathaus/politik/stadtrat/stadtratssitzung-live3.php?pk_kwd=livestream